Exkursionsbericht zur SGHB-Jahrestagung 2013 in Bex (VD)

Gips-Steinbruch Le Montet bei Bex (Sa, 5.10.13)
Wegen sehr schlechtem Wetter kann die geplante fakultative Vorexkursion ins unterirdische Schwefelbergwerk von Sublin (Bex, VD) nicht durchgeführt werden. Als Alternative besucht eine Gruppe von 9 Vereinsmitgliedern unter der Leitung von Stefan Ansermet und Nicolas Meisser den Gips-Steinbruch von Le Montet (Bex, VD). Das Gipsvorkommen mit hohem Dolomit-Anteil gehört stratigraphisch zur oberen Trias (Keuper). Dieser Steinbruch ist seit über 100 Jahren in Betrieb. Neben Gips kann in diesem Steinbruch auch Anhydrit und vereinzelt Schwefel gefunden werden.

Salz-Bergwerk Le Bouillet bei Bex, VD (Sa, 5.10.13)
Am gemeinsamen Treffpunkt vor dem Bergwerk Le Bouillet werden alle Teilnehmenden der Jahrestagung vom Direktor der Salzminen von Bex, Philippe Benoit, begrüsst. In einer rund 10-minütigen Fahrt mit der Stollenbahn und kurzem Fussmarsch erreichen die 36 Anwesenden die Salzstollen und Kavernen des Bergwerks.
Stefan Ansermet und Nicolas Meisser (Lausanne) zeigen in einer Spezialführung Highlights und Spezielles der Salzmine von Bex. Sie können auf einen grossen Erfahrungsschatz zurückgreifen, kennen sie dieses Bergwerk doch seit über 30 Jahren und wie ihre eigenen Westentaschen.
Sie resümieren die verschiedenen Abbauperioden in den vergangenen Jahrhunderten; erste Erwähnungen von Salz gehen auf das 15. Jahrhundert zurück. Parallel dazu entwickelte sich das Bergwerk und der Ausbau der Mine Le Bouillet veränderte sich auch räumlich; das Salzes, das derb in Triasschichten vorkommt und früher ausgelaugt wurde, wird heute durch Injektionen von Wasser aus dem Umgebungsgestein gelöst.
S. Ansermet und N. Meisser weisen auch auf aktuelle mineralogische Forschungen hin; aus dieser Region stammen einige Erstfunde der Schweiz und dürften in nächster Zeit einige Mineral-Weltneuheiten aus diesem Bergwerk beschrieben werden.

„Le sentier du Sel“ bei Salins sur Ollon (6.10.13)
Am Vormittag treffen sich bei bedecktem Himmel 26 Personen auf dem Weiler Salins oberhalb von Ollon. Die Anwesenden werden von Sandrina Cirafici und Pierre-Yves Pièce vom Verein „Cum Grano Salis“ begrüsst.
Sie präsentieren sich in historischen Kostümen und verkörpern historische Personen. Sie begeistern im folgenden die SGHB-Mitglieder mit ihrem schauspielerischem Talent, ihrem Kostüm- und Rollenwechsel und nehmen die Anwesenden auf eine Zeitreise durch mehrere Jahrhunderte mit.
In Salins wurde im 15. Jahrhundert zum ersten Mal in der Schweiz eine salzhaltige Quelle entdeckt. Es entstanden daraufhin folgend verschiedene Salzbergwerke. Dieses „weisse Gold“ begünstigte den Reichtum und die Bekanntheit dieser Gegend, so beherbergten die Salzbäder von Bex (Bex-les-Bains) in ihrer Blütezeit viele Literaten und Philosophen (u.a. Alexandre Dumas, Victor Hugo, Friedrich Nietzsche). Ein kurzweiliger Spaziergang entlang des Kulturlehrpfads „Sentier du Sel“ zeigt die verschiedene Stationen dieser Geschichte.
Nach dem Mittagessen auf Plambuit besichtigen die Mitglieder (immer wieder durch schauspielerische und szenische Präsentationen unterlegt) die Stelle der ehemaligen unteren Galerie der Mine von Panex, bauliche Reste der Salzverarbeitung und das grosse, unterirdische Reservoir von Sanfins, in dem salzhaltiges Wasser gespeichert wurde und über Holzröhren nach Aigle und Bex geleitet wurde.

 

André Puschnig, 10.10.13

 

 

 

Nach unserem Besuch in Bex und Ollon war auch der  Deutschlandfunk auf den Spuren des Salzes unterwegs. Einen Bericht dazu findet man auf der Website des Deutschlandfunkes unter Sonntagsspaziergang.

 

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