swissALTI3D

swissALTI3D ist ein sehr präzises digitales Höhenmodell, welches die Oberfläche der Schweiz ohne Bewuchs und Bebauung beschreibt. Es wird in einem Nachführungszyklus von 6 Jahren aktualisiert. Dieses 3D Modell der swisstopo kann bei der historischen Bergbauforschung sehr nützlich sein. Ich möchte mit ein paar Beispielen zeigen, wie hilfreich die Informationen bei der Bestimmung der Lage von Bergwerken sein können.
Das 3D Höhenmodell findet man auf der Website: map.geo.admin.ch
Im Themenblock „Oberflächendarstellung“ die Rubrik „Höhe“ und die Ebene „swissALZI3D“ wählen. Die verschiedenen Karten lassen sich stufenlos ausblenden und übereinander legen.

Das Oberflächenrelief beim Bergwerk Riedhof. (map.geo.admin.ch)

Das 3D Höhenmodell lässt die Spuren der ehemaligen Bergbautätigkeiten auf eindrückliche Weise sichtbar werden. Gut zu erkennen sind die Schutthalden vor den Stollen-mundlöchern beim Bergwerk Riedhof.
Im Gelände erkennt man die Bergwerksanlagen dagegen oft nur noch anhand von ein paar schwachen Spuren im Gelände. (Aber auch die sind nicht immer leicht zu erkennen).

Aussschnitt aus der Landeskarte 1 : 25000. (map.geo.admin.ch)

Bei der Suche nach einem Stollen bei Elgg, fand ich im Gelände einen gerade noch erkennbaren Graben. Die Richtung stimmte mit der des gesuchten Stollens überein. Die Vegetation in diesem Abschnitt des Waldes war sehr dicht und weitere Spuren deshalb nicht zu sehen.

War der Graben das eingestürzte Stollenmundloch?

Oberflächenrelief beim Bergwerk von Elgg. (map.geo.admin.ch)

Zurück im Büro, gab ich die Koordinaten bei map.geo.admin.ch ein und entdeckte zu meinem Erstaunen eine weitere Spur des ehemaligen Bergbaues, die meinen Entdeckung zusätzlich bestätigte. Durch den Einsatz des 3D Höhenmodell konnte ich unterhalb des Stollens die überwucherte Schutthalde erkennen.
Ein sehr eindrückliches Beispiel liefert das Braunkohlengebiet im Tal der Mionnaz. Die Spuren des Bergbaues aus dem ersten und zweiten Weltkrieg sind im 3D Modell noch heute sehr gut zu erkennen. Kleinste Erhebungen die auf der Landeskarte 1 : 25000 nicht zu erkennen sind, werden durch das 3D Höhenmodell sichtbar gemacht.

Ausschnitt aus der Landeskarte 1 : 25000. (map.geo.admin.ch)

Interessant wird es, wenn man alte Pläne und Karten über das 3D Modell legen kann. So bekommt man einen Bezug zu den Unregelmässigkeiten in der Landschaft. Plötzlich kann man viele dieser Erhebungen einem bergmännischen Ursprung zuordnen. Mit diesem Wissen ist es mir später möglich, im Gelände die Überreste der ehemaligen Bergbautätigkeiten besser zu erkennen.

Oberflächenrelief mit Karte aus dem ersten Weltkrieg. (map.geo.admin.ch)

 

Oberflächenrelief mit eingezeichneten Stollen. (map.geo.admin.ch)