Generalversammlung der SGHB in Bex (VD)

Vorschau Generalversammlung in Bex (VD) und Ollon (VD) vom 5. – 6. Oktober 2013

Das weisse Gold der Schweiz
Die diesjährige Generalversammlung der SGHB ist ganz der Gewinnung von Salz im Amt Aelen gewidmet.
Zu Beginn der Geschichte stand die Entdeckung der Salzquellen im 16 Jh. Salz war zur damaligen Zeit in der Schweiz sehr wertvoll und selten. Schon früh begann man mit dem Nutzen dieser salzhaltigen Quellen.
Zu diesem Zweck wurde das salzhaltige Wasser, die sog. Sohle in Pfannen auf dem Holzfeuer zum Kochen gebracht und so das Wasser verdampft. Dieses Verfahren wurde beinahe 300 Jahre lang angewandt. Ein grosses Problem bei diesem Verfahren war natürlich der enorme Verbrauch an brennbarem Material.

Von 1684 bis 1823 geschah die Gewinnung durch Abtragung. Bergmännisch wurden Stollen vorgetrieben und mit den Jahren entstand so ein regelrechtes Labyrinth in den Bergen zwischen Bex und Ollon.
Als im 19. Jh. der Transport durch die Bahn möglich wurde, war das Salz von Bex gegenüber dem Ausländischen nicht mehr konkurrenzfähig. Zusätzlich wurden in Basel grosse, fast reine Salzvorkommen entdeckt. Die Waadtländer sahen sich gezwungen, an eine Schliessung der Saline zu denken.
1867 schlossen sich die Bürger von Bex spontan zusammen um ihre Industrie zu retten. Durch neuen Abbaumethoden wurden die existierenden Hallen mit Wasser gefüllt und so das Salz aus dem Gestein gelöst
Ab 1924 findet nun der Abbau durch Bohrungen statt. Dies ermöglicht es, Wasser direkt in das Gestein zu pumpen und so das im Gestein vorhandenen Salz auszulaugen.

Geschichte der Mine von Sublin:
Ein erster Antrag für eine Konzession wurde im Jahr 1804 von Jean-Frédéric Maier, Direktor eines Bergwerks in Spanien gestellt! Der Bergwerksrat verlangte dann ein Gutachten über die Region durch H. Struve, Leiter des Bergwerks von Bex. Dieser befürwortete die Eröffnung eines Bergwerks unter bestimmten Bedingungen, aber der Staat lehnte den Betrieb angesichts der relativen Armut des Vorkommens ab. Ausserdem lehnte er es ab, einem spanischen Bergarbeiter die Konzession zu übertragen! Schliesslich nach einem weiteren Gutachten durch H. Struve gewährt der Kanton am 11. September 1811 eine Konzession für Herrn Joseph  «salpêtrier» Salpetersieder des Kantons Vaud (Salpeter wurde verwendet um Schiesspulver herzustellen). Im Jahr 1813 kaufte dieser das Land zusammen mit dem Vorkommen und baute ca. 150 Kg Schwefel ab; im Jahr 1814 ca. 935 Kg.
Kurze Zeit später führen eine wirtschaftliche Krise sowie Probleme der Neuorganisation des Betriebes dazu, dass dieser Eingestellt wurde. Im Jahre 1818 entschied sich Joseph dafür, die Mine zu verkaufen. Der Kanton Waadt, will das Bergwerk nicht übernehmen und so gerät nach dem Tod von Joseph im Jahre 1922, alles in Vergessenheit.
Die Erben von Joseph, verkauften das Land an die Familie Thomas von Bex. Dieser stellte einen neuen Antrag für eine Konzession, die durch den Staat am 1. Juli 1839 für einen Zeitraum von 25 Jahren gewährt. Paradoxerweise nicht um den Abbau von Schwefel wieder aufzunehmen, sondern wegen der schönen Kristalle im Bergwerk. Diese wurden dann durch die Familie Thomas, welche in ganz Europa als Strahler bekannt waren,  in Bex verkauft. Das Bergwerk wurde vor Ablauf der Konzession verlassen und es ist möglich, dass der Eingang gesprengt wurde.

Am Samstagmorgen treffen sich die Verwegenen unter uns zur abenteuerlichen Besichtigung der alten Schwefelmine bei Sublin. ACHTUNG: Für diese Exkursion sind eine sehr gute Kondition, Erfahrung im Klettern und die richtige Ausrüstung erforderlich, um die Mine im unwegsamen Gelände zu begehen.
Den administrativen Teil der GV mit den anschliessenden Vorträgen werden wir im Saal Alexandre Dumas im Bergwerk Bouillet (Bex) abhalten. Zwischen dem Administrativen Teil und dem Nachtessen, welches wir dann im unterirdischen Restaurant einnehmen, bleibt ev. noch genug Zeit für einen Rundgang durch das Museum.

Für den Sonntag ist eine Exkursion entlang dem Lehrpfad «Weg des Salzes» geplant. Dazu gehört die Vorstellung der Fundorte der alten Mine von Panex, wo die erste Salzgewinnung der Schweiz stattfand, sowie die Besichtigung des Réservoir de Sanfins. Während der Exkursion werden uns zahlreiche Einblicke in die historische Geschichte der Salzgewinnung von Salins bei Ollon und dem Gebiet von Chablais gewährt werden. Wir können gespannt sein auf interessante Vorträge und Präsentationen durch die Präsidentin und guide du patrimoine der Vereinigung Cum Grano Salis.